Tipps für barrierefreie Bäder

Tipps für barrierefreie Bäder

INHALTSVERZEICHNIS

Eines vorweg: Ein barrierefreies Bad sollte möglichst immer so gestaltet werden, dass es von Menschen mit unterschiedlichen körperlichen Fähigkeiten leicht zugänglich und sicher zu nutzen ist.

Worauf kommt es bei der Planung an, damit ein barrierefreier Badumbau gelingt?

  1. Ausreichender Platz: Ein barrierefreies Bad sollte genügend Platz bieten, damit Rollstuhlfahrer und Personen mit Mobilitätsbeeinträchtigungen sich sicher und bequem bewegen können. Der Mindestplatzbedarf beträgt hierbei 1,50m x 1,50m. Bewegungsflächen dürfen sich aber überschneiden.
  2. Bodenbeläge: Die Bodenbeläge sollten rutschfest und eben sein, um das Sturzrisiko zu minimieren. Glänzende oder glatte Bodenbeläge sollten vermieden werden.
  3. Türbreite: Die Türen sollten breit genug sein, damit Rollstuhlfahrer und Personen mit Gehhilfen oder Krücken sie problemlos passieren können. Empfohlen wird eine Mindestbreite von 90 cm.
  4. Haltegriffe: Haltegriffe und Handläufe sollten an geeigneten Stellen installiert werden, um Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen eine zusätzliche Stütze und Sicherheit zu bieten.
  5. Sanitäreinrichtungen: Die Toilette sollte auf der richtigen Höhe installiert werden, um eine bequeme Nutzung zu ermöglichen. Es ist auch ratsam, eine höhenverstellbare Duschstange und einen Duschsitz zu installieren. Für die barrierefreie Benutzung stehen besondere Produkte zur Verfügung.
  6. Waschbecken und Spiegel: Waschbecken und Spiegel sollten im Bad so montiert werden, dass sie von Menschen im Rollstuhl leicht zugänglich sind.
  7. Beleuchtung: Die Beleuchtung im Bad sollte ausreichend hell sein, um sicherzustellen, dass das Bad gut beleuchtet ist und keine Schatten oder dunklen Ecken entstehen.
  8. Abstände: Achten Sie bei dem Umbau auf ausreichend Abstand zwischen den einzelnen Sanitärobjekten, damit die Benutzung auch mit Rollstuhl oder Rollator möglich ist.
Grundriss barrierefrei

Die sind wirklich nur einige der wichtigsten Aspekte, die bei der Gestaltung eines barrierefreien Bades zu beachten sind. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Anforderungen je nach den individuellen Bedürfnissen und Einschränkungen einer Person variieren können. Und damit ein Bad später tatsächlich barrierefrei ist, müssen in der Planungsphase die verschiedensten Normen und Vorgaben berücksichtigt werden. Hierbei helfen Ihnen gerne die BadMaster von WunderWorks und natürlich die richtigen Produkte. Großzügig angelegte Bäder im heutigen Neubau lassen sich leicht barrierefrei umbauen – 9 m² bieten auch Rollstuhlfahrern genügend Bewegungsspielraum und berücksichtigen Bewegungsflächen von 1,50m x 1,50m vor jedem Sanitärobjekt, die sich aber auch überschneiden dürfen. 

Ist das Bad im Altbau wesentlich kleiner, muss aber barrierefrei umgestaltet werden, sollte über eine Erweiterung durch einen Wanddurchbruch zum Nebenzimmer nachgedacht werden. Oder es werden Räume getauscht und beispielsweise das ehemalige Kinderzimmer wird zum neuen, großen Badezimmer.

Damit ein Einfamilienhaus später eventuell mal in zwei getrennte Wohneinheiten unterteilt werden kann, sollte auch das Gäste-WC im Erdgeschoss von Anfang an nicht zu klein geplant werden, sodass man es bei Bedarf zu einem vollwertigen, vielleicht auch barrierefreien, Badezimmer mit Dusche erweitern kann.

Und informieren Sie sich rechtzeitig über mögliche Zuschüsse für einen für einen barrierefreien Umbau.
Kranken- und Pflegekassen sowie die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) helfen dabei, die entstehenden Kosten zu stemmen. Auch Hilfsmittel wie Stützgriffe oder Lifter können einen Zuschuss erhalten. Welche Maßnahmen bei einem Badumbau einen Zuschuss erhalten, lesen Sie am besten unter kfw.de/barrierefrei/wohnen nach.

Duschen und Baden

Barrierereduzierung bedeutet auch für Menschen ohne Bewegungseinschränkungen mehr Bewegungsfreiheit und geht oft Hand in Hand mit mehr Komfort. So finden sich beispielsweise ebenerdige Duschen immer öfter in modernen Badezimmern. Nicht nur optisch sind sie eine elegante Lösung: Der stufenlose Übergang vom Boden in die Dusche lässt den Raum größer wirken. Ein Einzwängen in eine kleine Duschkabine, womöglich noch durch eine viel zu schmale Falttür, gibt es dann nicht mehr. Bequem kann die schwellenlose Dusche begangen werden. Möglich wird dies durch in den Boden eingelassene Ablaufsysteme: Punkt- und Linienentwässerung in der Fläche oder am Rand stehen dabei zur Wahl. Auch bezüglich der Reinigung wird damit so einiges leichter. Durchgehende Duschbereiche lassen sich einfach bei der normalen Bodenreinigung mit durchwischen, flache Duschtassen überzeugen mit pflegeleichten Oberflächenveredelungen.

Der Einbau einer sicheren, bodengleichen Dusche mit einem klappbaren Duschsitz empfiehlt sich insbesondere für ein barrierefreies Bad, da sie eine Alternative zu älteren Kombi-Wannen ist, die von Senioren häufig ohnehin nur noch zum Duschen genutzt wird; zu beschwerlich ist beim Baden das Aufstehen aus liegender Position in der rutschigen Wanne. Doch auch das Kraxeln über den hohen Wannenrand unter den Brausekopf sollte man sich wirklich ersparen. Wer dennoch nicht auf eine Badewanne verzichten möchte, sollte auf barrierefreie Modelle und Lösungen zurückgreifen, die das Ein- und Aussteigen sicher und komfortabel machen. Neben Liege- und Sitzwannen mit Einstiegstüre sowie Badewannen in körpergerechter Höhe für Rollstuhlfahrer werden unterschiedliche Liftsysteme angeboten. Auch der nachträgliche Einbau einer Tür in eine bestehende Badewanne ist möglich.

Dusche barrierefrei

Das Waschbecken

Der Einbau eines unterfahrbaren Waschtisches ist für Rollstuhlfahrer unverzichtbar. Aber auch Menschen, die nicht lange stehen können, bietet er die Möglichkeit, sich beispielsweise während des Zähneputzens bequem hinzusetzen. Dazu sollte der zur Verfügung stehende Kniefreiraum mindestens 67 cm hoch, 30 cm tief und 90 cm breit sein. Voraussetzung ist ein Unterputz- oder Flachaufputzsiphon. Für eine barrierefreie Nutzung im Sitzen sollte auf eine körpergerechte Form des Waschbeckens Wert gelegt werden. Waschtischlifter machen das Waschbecken elektrisch höhenverstellbar – interessant vor allem, wenn sich mehrere Personen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Körpergrößen regelmäßig ein Badezimmer teilen. Auch auf die Anbringung eines großen, beidseitig beleuchteten Spiegels in adäquater Höhe ist zu achten, schließlich sollten sich auch Rollstuhlfahrer und Kinder darin sehen können.

Das WC

Das WC sollte im Regelfall in einer Höhe von 46 – 50 cm montiert werden, sodass die Beine im Sitzen einen rechten Winkel bilden und die Füße ganzflächig den Boden berühren. WC-Systeme mit motorisierten Wandpaneelen eröffnen auch hier viel Spielraum in puncto Höhenverstellbarkeit. WCs sind in verschiedenen Sitztiefen und auch Sitzhöhen erhältlich. Für das Anfahren mit dem Rollstuhl ist eine Ausladung von 70 cm ratsam, sonst reichen 55 cm.

In Deutschland noch ein Novum, in anderen Ländern schon gang und gäbe; Toiletten, die mit einem regulierbaren Wasserstrahl die Gesäßreinigung übernehmen. Das sogenannte Dusch-WC. Diese Technik bedeutet für bewegungseingeschränkte Menschen eine Erleichterung und für alle anderen Nutzer ein hohes Maß an Komfort und Hygiene.

Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen in einem barrierefreien Bad

Auch in einem barrierefreien Badezimmer wird es leicht glatt und rutschig. Sicherheit sollte daher großgeschrieben werden. Der gewählte Bodenbelag sollte der Rutschhemmungsklasse R10B angehören, um ein Ausgleiten zu verhindern. Horizontale und vertikale Haltegriffe, die fest in der Wand verschraubt sind, sind im altersgerechten Badezimmer unverzichtbar. Die Armaturen sollten praktisch und funktional sein: Einhandmischer mit verlängertem Hebel sind leicht zu bedienen, Thermostate verhindern Verbrühungen. Die 90 cm breite Badezimmertür sollte nach außen öffnen und im Notfall von außen zu entriegeln sein. Über Notrufsysteme in der Dusche oder am WC lässt sich bei Bedarf schnell Hilfe rufen.

Checkliste barrierefreies Badezimmer

  • im Bad Bewegungsflächen von 1,50 x 1,50 m vor allen Sanitärobjekten berücksichtigen
  • ebenerdige Dusche mit Klappsitz und bequemem Zugang einbauen
  • Badewannenlösungen wählen, die ein sicheres und komfortables Ein- und Aussteigen ermöglichen
  • unterfahrbaren, ggf. höhenverstellbaren Waschtisch montieren
  • am Waschtisch Kniefreiheit von mind. 67 cm Höhe, 30 cm Tiefe und 90 cm Breite gewährleisten
  • Hocker in der Nähe des Waschtisches platzieren
  • am Waschtisch Einhandmischarmatur mit langem Hebel wählen
  • Positionierung des Spiegels überprüfen
  • WC passend installieren: 46 – 50 cm hoch, 55 cm tief, für Rollstuhlfahrer 70 cm tief
  • ggf. höhenverstellbares WC-System wählen
  • im Bad fest verschraubte horizontale und vertikale Haltegriffe bei WC, Badewanne, Waschbecken und in der Dusche anbringen
  • rutschhemmende Bodenbeläge mit Rutschsicherheitsklasse R10B verlegen
  • glatte Bodenbeläge im Bad sichern
  • Badezimmertüren nach außen aufschlagend und von außen entriegelbar
  • Türbreite mind. 80 cm, besser 90 cm
  • feuchtraumgeeignete Beleuchtung mit mind. 300 Lux, separat einschaltbare beidseitige Beleuchtung am Waschtischspiegel
  • ggf. Notrufsystem installieren

Es gibt also wirklich viele wichtige Punkte, die es zu berücksichtigen gilt, wenn ein Bad barrierefrei umgebaut werden soll. Allein mit einem Wechsel von Wanne zu großzügiger Dusche ist es nicht getan. Ihre Kranken- und Pflegekassen helfen Ihnen diesbezüglich ebenso gerne weiter wie die BadMaster von WunderWorks.

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