Was gibt es Schöneres als eine schöne heiße Dusche! Und danach…? Der Spiegel ist beschlagen, der Dampf wabert durch das gesamte Bad. Hand aufs Herz – was tun Sie dann als Erstes – Badezimmertür öffnen. Doch ist das wirklich sinnvoll? Wie lüftet man sein Bad eigentlich richtig? Wie verhindert man, dass sich Schimmel im Badezimmer bildet? Und was ist, wenn das Bad kein Fenster hat? Wir haben die effektivsten Tipps für Sie zusammengestellt.
Wie lüfte ich das Bad richtig?
Wir kennen das Problem leider oft nur zu gut. Schimmel im Badezimmer. Durch die oft hohe Luftfeuchtigkeit im Bad sind die Bedingungen für Schimmel sehr gut. Direkt nach dem Baden oder Duschen kann die Luftfeuchtigkeit gerne mal mehr als 80 Prozent betragen. Wunderbare Bedingungen für Schimmel. Allein die Tatsache, dass Schimmel gesundheitlich gefährlich ist, sollte Anlass genug sein, im Badezimmer richtig zu lüften. Aber wie bekommt man das hin und auf was sollte geachtet werden? Die optimale Luftfeuchtigkeit im Bad sollte bei einer Raumtemperatur von 20 bis 23 Grad Celsius zwischen 50 und 70 Prozent liegen.
Wenn jetzt auch noch mehrere Personen in einem Haushalt leben und zu unterschiedlichen Uhrzeiten das Bad benutzen, entsteht mehrmals am Tag hohe Luftfeuchtigkeit und so die idealen Bedingungen für Schimmel. Das Bad und in Folge dessen die gesamte Wohnung haben keine Chance mehr, diese hohe Luftfeuchtigkeit auszugleichen, wenn nicht korrekt gelüftet wird. Und dann kommt es wirklich schnell zu Schimmelbefall!
Tipp 1: Erst Stoßlüften und dann Querlüften
Nach einem heißen Bad oder einer ausgiebigen Dusche hält sich der Wasserdampf noch eine ganze Weile. Nach etwa zehn Minuten sollte er sich aber verzogen haben. Auch wenn der Dampf nicht mehr zu sehen ist, ist die Luftfeuchtigkeit noch nicht zwingend wieder auf einem gesunden Niveau. Sobald Sie das Fenster wieder schließen, steigt auch wieder die Luftfeuchtigkeit. Gerade in Bädern mit z. B. raumhoch verfliesten Wänden kann die Feuchtigkeit nicht so schnell aus dem Raum entweichen. Nach einem ersten Stoßlüften sollten Sie daher auf jeden Fall auch noch einmal ordentlich querlüften. Und das geht am besten, wenn Sie die Badezimmertür offen lassen und mindestens ein Fenster öffnen, das dem Badezimmer gegenüber liegt. Und passen Sie bitte auf, dass bei diesem „Durchzug“ die Fenster und Türen gesichert sind, da sie sonst lautstark zuknallen. Nach etwa fünf, besser sieben Minuten können Sie die Fenster wieder schließen. Und noch ein Tipp: Damit der warme Heizkörper während des Lüftens nicht zu stark auskühlt, hilft es, ein Handtuch über den Heizkörper zu legen. Das ist gut für die Umwelt und für den Geldbeutel.
Tipp 2: Badezimmer täglich lüften
In der Hektik des alltags vergisst man leider oft, das Badezimmer täglich zu lüften – sehr zur Freude der Schimmelsporen. Gerade wenn das Bad über den ganzen Tag immer wieder stark genutzt wird, sollte es auch entsprechend oft gelüftet werden. Im Sommer am besten ganz früh morgens und sehr spät abends für etwa 20 Minuten. Im Winter reichen fünf bis zehn Minuten, zweimal am Tag und am besten als kombinierte Stoß- und Querlüftung. Nach dem Duschen oder Baden sollte jedoch in jeder Jahreszeit extra gelüftet werden. Auch wenn es regnet.
Richtig lüften in einem Bad ohne Fenster
Tipp 1: Lüftungsanlage
In einem Bad ohne Fenster geht es nicht ohne eine gute, starke Lüftung. Nur sie kann Ihnen im Kampf gegen Schimmel erfolgreich zur Seite stehen. Sie kann manuell oder dezentral gesteuert werden. Wenn die Lüftung manuell gesteuert wird, sollten Sie sie anschalten, bevor Sie in die Dusche oder die Badewanne steigen. Ausgeschaltet wird die Lüftung erst wieder, wenn Sie sich sicher sind, dass das Badezimmer wirklich abgetrocknet ist. Die moderne Variante sind dezentrale Wohnraumlüftungsanlagen. Sie schalten sich automatisch ein und nach getaner Arbeit wieder aus. Wenn eine Badezimmersanierung ansteht, empfiehlt es sich, Lüftung und Licht im Bad voneinander zu trennen. Die Lüftung braucht für ihre Arbeit kein Licht, das funktioniert auch im Dunkeln. Das spart wieder ein bisschen Energie und Geld. Und noch ein Tipp: Sobald die Lüftung lauter wird, ist es an der Zeit, die Filter gründlich zu reinigen.
Tipp 2: Die anderen Fenster zum Badlüften benutzen
Wenn Sie keine Lüftungsanlage in Ihrem Bad haben oder die vorhandene Lüftung es nicht schafft, die Feuchtigkeit zuverlässig ab zu transportieren, dann können Sie nur noch die Badezimmertür öffnen, um die Luftfeuchtigkeit aus dem Bad herauszubekommen. Und auch wenn Sie genau das nicht machen sollten: Öffnen Sie sofort nach dem Duschen die Badezimmertür und öffnen Sie parallel alle Fenster der Wohnung. Wieder daran denken, Fenster und Türen zu sichern! Nach zehn Minuten schließen Sie die Fenster wieder, – um sie dann nach einer halben Stunde erneut für zehn Minuten zu öffnen. Das machen Sie am besten zwei oder sogar dreimal. Und damit Sie Schimmel auch wirklich keine Chance geben, können Sie sich einen Luftentfeuchter kaufen. Dann haben Sie wirklich alles gegen einen möglichen Schimmelbefall getan.
Tipp 3: Möbel richtig stellen
In einem Bad ohne Fenster gibt es noch einen Punkt, auf den Sie achten sollten. Die Badmöbel sollten möglichst nicht an den Außenwänden hängen oder stehen. Besser ist an den Innenwänden. Und die Möbel sollten etwa fünf Zentimeter Abstand zur Wand haben, damit die Luft auch hinter dem Möbel zirkulieren kann. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, dass ein Möbel an einer Außenwand steht oder hängt, sollten Sie den Abstand zwischen Möbel und Wand so bemessen, dass Sie bequem das Kondenswasser mit einem Lappen aufnehmen können.
Diese Fehler sollten Sie vermeiden
Wir kennen es alle. Der erste Reflex bei zu viel Dampf im Bad ist es, die Badezimmertür zu öffnen. Das sollten sie vermeiden. Für die Luftfeuchtigkeit in der gesamten Wohnung ist diese Reflexhandlung eher kontraproduktiv, da sich die Luftfeuchtigkeit in der gesamten Wohnung verteilt. Sollten Sie in der restlichen Wohnung eine zu niedrige Luftfeuchtigkeit haben, ist das in Ordnung und verbessert das allgemeine Raumklima. Ist dem aber nicht so, erhöhen Sie mit dieser Reflexhandlung das Risiko zur Schimmelbildung auch in anderen Teilen der Wohnung.
Und weil wir uns gerne erst einmal abtrocknen und fertigmachen wollen, machen wir oft einen weiteren Fehler. Wir warten zu lange mit dem Lüften. Bitte denken Sie daran, dass die Luftfeuchtigkeit am besten entwichen kann, wenn der Wasserdampf noch schön heiß ist. Ist der Dampf erst einmal abgekühlt, setzt sich das Wasser auf Fliesen, Möbeln sowie den Fensterscheiben ab. Das trocknet dann ohne Hilfe nur sehr langsam wieder ab und die Schimmelgefahr steigt überproportional. Schimmelbefall können Sie dann nur noch verhindern, indem Sie mit einem Lappen alles trocken wischen und gleichzeitig sehr gut lüften.
Das Wichtigste in Kürze
- Drei bis vier Mal am Tag sollten Sie für fünf bis sieben Minuten Stoßlüften – immer vorausgesetzt, es ist überhaupt jemand zu Hause und derjenige leidet nicht an akutem Heuschnupfen. Denn in der Pollen-Saison ist es ratsamer, ganz früh morgens und ganz spät abends zu lüften, um die Pollenkonzentration in der Wohnung so gering wie möglich zu halten. Allergikern könnte daher ein Luftreiniger helfen, die Luftfeuchtigkeit und die Pollenanzahl in der Luft auf akzeptablem Niveau zu halten.
- Machen Sie alle Fenster weit auf. Die Fenster zu kippen bringt zur Reduzierung der Luftfeuchtigkeit nichts.
- Nach dem Duschen und nach dem Kochen sollten Sie eine Runde Stoß- und dann Querlüften einplanen. Zusätzlich sorgt die frische Luft abends vor dem zu Bett gehen für einen erholsamen Schlaf.