Gutes Licht ist weitaus mehr als nur ein heller Raum. Denn gerade im Badezimmer ist es für die ästhetische Wahrnehmung unseres Spiegelbildes bei einer Rasur oder beim Schminken entscheidend, dass die Allgemeinbeleuchtung passt. Da reichen eine einfache Deckenleuchte oder eine einsame Spiegelleuchte z.B. zum Schminken nicht aus.
Darüber hinaus ist das Badezimmer nicht mehr einfach nur ein Feuchtraum in dem man sich nur kurz aufhält, sondern eine Verwöhn- und Wellness-Oase. Die Lichtstimmung hat darauf einen wichtigen Einfluss. Mit einem gut geplanten Lichtkonzept steigert Licht das Wohlbehagen beim Aufenthalt und unterstützt uns mit den verschiedenen Lichtstimmungen bei unseren Tätigkeiten. Im Badezimmer sind die korrekte Wahrnehmung und Einordnung von Farben und Oberflächen dabei besonders wichtig. Das Licht sollte sich aber immer der Stimmung anpassen können und auch die Gestaltung des Bades passend und ästhetisch betonen. Und nicht zuletzt ist das Licht und eine Grundbeleuchtung im Bad wichtig für die Orientierung im Raum.
Tipps für die Lichtplanung im Badezimmer
Am allerwichtigsten bei der Lichtplanung ist, diese von Anfang an mit zu berücksichtigen, denn spätere Anpassungen können sehr aufwändig sein. Der erste Schritt bei der Lichtplanung für das Badezimmer sollte die Definition der beleuchteten Zonen sein: Was machen Sie in Ihrem Badezimmer? Womit verbringen Sie dort die meiste Zeit? Und was genau muss dann am besten wie ausgeleuchtet werden?
Grundsätzlich sollte eine gute Grundbeleuchtung geschaffen werden. Das kann mit Deckenleuchten, Wandleuchten oder Pendelleuchten erreicht werden. Es muss nur darauf geachtet werden, dass die Badleuchten die entsprechende Schutzklasse haben und in einem Feuchtraum, wie dem Badezimmer, eingesetzt werden dürfen. Die gebräuchlichsten IP-Schutzarten für Feuchträume sind, je nach Anwendungsgebiet, IP 44/ IP54/ IP55/ IP65 und IP67.
Je nachdem, welche Bereiche Sie im Bad einrichten und welche Aktivitäten dort geplant sind, wird dort ein anderes Licht benötigt. Wenn zum Beispiel gerne auf der Toilette gelesen wird, dann sollte die Beleuchtung dort nicht oben, sondern eher seitlich positioniert werden, damit kein Schatten auf die Lektüre fällt. Ähnliches gilt für die Dusche, wenn sich dort zum Beispiel rasiert wird.
Ganz andere Lichtverhältnisse sollten für die Badewanne geplant werden, denn dies ist ein Ort zum Entspannen und braucht eine besondere Atmosphäre. Hier eignen sich zum Beispiel indirekte Lichtquellen oder dezente Akzentbeleuchtungen, am besten noch dimmbar. Niemand möchte gerne in der Badewanne das Gefühl haben, wie in einem Stadion oder auf einer Bühne mit Flutlicht angestrahlt zu werden.
Nachdem Sie für sich geklärt haben, welche Aufgaben das Bad erfüllen soll, kann es nach Funktionsbereichen bzw. Raumzonen aufgeteilt werden. Die Positionierung der Badezimmerbeleuchtung folgt danach der Devise: Kein Licht ohne einen sinnvollen Auftrag.
Ausleuchtung der Wände
Je nachdem, wie die LED-Spots im Bad platziert werden und in welchem Winkel sie zur Wand stehen, können vertikale Bereiche an den Wänden unterschiedlich beleuchtet werden – beispielsweise auch mit Streiflicht-Effekten.
Planung der Allgemeinbeleuchtung
Neben generellen Überlegungen, wie der Größe des Raumes, spielen auch die Farben und die Oberflächen eine wesentliche Rolle für die Lichtplanung im Bad. Denn je nach Beschaffenheit wird das Licht anders reflektiert oder führt zu einer Schattenbildung bei bestimmten Strukturen. Grundsätzlich ist es wichtig, das gesamte Bad – und vor allem den Boden – für die Reinigung ausreichend hell beleuchten zu können.
Deckenleuchten für eine optimale Lichtausbeute
Bei der Positionierung von Deckeneinbaustrahlern achten Sie am besten auf eine gute Ausleuchtung der von Ihnen zuvor festgelegten Lichtbereiche. Eine symmetrische Platzierung in Reih und Glied ist nicht notwendig und noch weniger sinnvoll. Lichtprofile mit einer abgehängten Decke sind sehr effektvoll, aber eignen sich nur eingeschränkt für eine allgemeine Raumbeleuchtung, da das Licht hier schon fast zu weich in den Raum gestreut wird. Zusätzliche Downlights können diesen Effekt ausgleichen.
Durchdachte Lichtsteuerung
Einfach nur ein Schalter, um alle Leuchten an- und auszustellen? Das reicht für die Lichtsteuerung in einem modernen Wohlfühlbad nicht mehr aus. Mit mehreren Schaltern können Sie verschiedene Module ansteuern und damit die Atmosphäre gezielt dirigieren. Unser Tipp: Schalter mit eingebauter Dimmfunktion sind ideal, wenn man schnell eine entspannte Stimmung schaffen möchte – zum Beispiel für ein abendliches Bad oder zum sanften Wachwerden am frühen Morgen.
Funktionsbeleuchtung rund um den Badezimmerspiegel
Der Bereich rund um den Spiegel hat eine zentrale Position bei der Nutzung des Bades: Hier wird rasiert, gestylt und das Make-Up aufgelegt. Dann noch schnell ein Blick in den Spiegel zur Kontrolle: und ab geht es in den Tag – oder die Nacht. Bei der Planung des Lichts am Spiegel ist die Lichtrichtung von Bedeutung, denn diese bestimmt, wie wir das Licht wahrnehmen. Direktes Licht blendet oft und sollte daher vermieden werden. Auch ein sehr diffuses Licht ist nicht optimal, denn dabei verschwinden die Konturen. Schatten sind in Ordnung, wenn diese nicht zu hart sind und der natürlichen Lichtempfindung entsprechen. Eine optimale Lichtstreuung erreichen Sie mit einem neutralen Spiegelglas mit einer hochwertigen Sandstrahlung.
Homogene Helligkeit am Badezimmerspiegel
Damit das Gesichtsfeld am Spiegel optimal und homogen ausgeleuchtet ist, sollten bei einem Abstand zum Spiegel von ca. 50 Zentimetern mindestens 300-400 Lux im Gesicht ankommen – idealerweise von zwei Lichtmodulen zu beiden Seiten des Gesichtsfelds. Mit der Einheit Lux wird die Beleuchtungsstärke gemessen – also die Lichtmenge, die tatsächlich am gewünschten Punkt eintrifft. Je breiter der Spiegel ist und dementsprechend die seitlichen Leuchten voneinander entfernt sind, umso weniger Lux kommen in der Mitte des Spiegels an. Daher werden bei sehr breiten Spiegeln die Lichtmodule besser individuell für den Betrachter auf dem Waschplatz positioniert. Sollten Downlights am Waschplatz eingeplant sein, achten Sie darauf, dass diese nicht direkt über dem Waschbecken platziert sind, denn Schlagschatten beim Betrachten des Spiegelbilds wünscht sich niemand. Besser ist es, diese seitlich und schwenkbar zu positionieren.
Gezielte Akzentbeleuchtunf für eine abwechslungsreiche Lichtatmosphäre
Mit Lichtfugen, Nischenbeleuchtungen, Pendelleuchten, Wandleuchten oder Möbelleuchten lassen sich architektonische Elemente gezielt in Szene setzen. Auch Downlights, indirektes Licht oder die Spiegelleuchten verändern die Lichtatmosphäre im Bad. Darüber hinaus wird das Badezimmer in verschiedene Bereiche eingeteilt, in denen die Leuchten unterschiedliche Schutzklassen und Schutzarten benötigen um in einem Feuchtraum, wie dem Badezimmer, eingesetzt werden zu dürfen.
Besonders in den Nassbereichen wie der Dusche sind die Schutzbereich der Leuchten zu berücksichtigen. Die Leuchten für diese Zonen sollten unbedingt vor Spritzwasser geschützt sein.
Die drei Lichtstimmungen im Bild
Farbtemperatur – welche Lichtfarben brauche ich?
Mit dem richtigen Licht können Sie selbst an dunklen und verregneten Tagen eine Wohlfühlatmosphäre schaffen. Doch was genau ist das richtige Licht? Was sind Lichtfarben und wer ist eigentlich Kelvin?
Die Wahrnehmung von Licht
Verschiedene Lichtfarben (Warmweiß, Tageslichtweiß, Kaltweiß, Neutral) haben unterschiedliche biologische, sowie emotionale Wirkungen auf den Menschen. Wir unterscheiden hierbei zwischen drei Einflussfaktoren: der visuellen Wahrnehmung, der perzeptuellen Wahrnehmung und der tageszeitlichen Abhängigkeit.
Die visuelle Wahrnehmung beschreibt den reinen Sehvorgang. Das bedeutet: Je heller das Licht, desto besser können wir sehen. Wie sich das für uns anfühlt, beschreibt der perzeptuelle Einfluss des Lichts oder seine subjektive Wahrnehmung. Diese ist bei jedem Menschen grundsätzlich individuell, und doch gibt es Lichtwahrnehmungen, die bei allen Menschen ähnlich sind. Blendungen und zu grelle, zu kalte Beleuchtung werden allgemein als unangenehm empfunden und wirken negativ auf unser Wohlbefinden und unsere Stimmung. Fehlende Beleuchtung und zu wenig Helligkeit hingegen schafft schlechte Sichtverhältnisse und können sogar beängstigen oder aggressiv machen.
Der dritte, der circadiane Einfluss des Lichts, wird auch „innere Uhr“ genannt. Je nach Tageszeit bewerten wir Lichteinflüsse unterschiedlich. Es ist allerdings wissenschaftlich erwiesen, dass helles, kaltes Licht eher aktivierend und anonym wirkt, während warmes, gedämpftes Licht die Melatonin-Ausschüttung fördert, intimer wirkt und uns schläfrig und gemütlich stimmt.
Die Wirkung unterschiedlicher Lichtfarben
Die Farbtemperatur des Lichts kann man auch als Lichtfarbe bezeichnen. Sie gibt an, ob es sich um ein neutrales, warmes oder kaltes Licht handelt. Die Lichtfarbe wird in Kelvin gemessen: Je höher die Kelvinzahl, desto kälter das Licht. 4000K ist üblicherweise ein neutrales Weiß, 3000K Warmweiß und ab 5000K wird es kalt. Es mag etwas verwirrend sein, aber es gilt: Je höher die Temperatur, desto kälter ist das Licht. Eine Kerze hat z.B. 1500K, ein nördlicher blauer Himmel bis zu 27000K.
Warmlicht (Warmweiß) hat eine Lichtfarbe von 2700-3300 Kelvin. Es ist ein stimmungsvolles Licht, das als behaglich und gemütlich empfunden wird. Die Einsatzbereiche von Warmlicht können sein: Abend-Make-up, gemütliches Wannenbad, Wohlfühllicht oder auch Entspannungslicht.
Mischlicht liegt im Bereich 3400-4500 Kelvin. Es ist ein optimal ausgewogenes Verhältnis zwischen hellen Kontrasten und realistischer Farbwiedergabe. Das Mischlicht entspricht den meisten Alltagssituationen. Mischlicht kann beispielsweise als Schminklicht für das Tages-Make-Up eingesetzt werden.
Als Kaltlicht bezeichnet man Lichtfarben im Bereich 4600-6500 Kelvin. Durch das Verstärken der Blauanteile im Licht wird ein Kontrastlicht erzeugt, das Details klarer erkennen lässt. Die Anwendungsbereiche von Kaltlicht können unter anderem kosmetische Behandlungen, die Rasur oder filigrane Arbeitsschritte beim Styling bzw. Make-Up sein.
Zusammenfassend kann man sagen: Ein Raum, der mit einem warmen Licht, also einer niedrigen Farbtemperatur ausgeleuchtet ist, wirkt entspannend und gemütlich, wohingegen ein Raum, der mit einem kalten Licht, also einer hohen Farbtemperatur ausgeleuchtet ist, größer, reiner und anregender wirkt und damit beispielsweise für eine Arbeitsatmosphäre besser geeignet ist.
Das richtige Licht für die Badbeleuchtung
Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen zwei Lichtarten: dem funktionalem Licht und dem emotionalem Licht.
Ein funktionales Licht ist direkt. Bei Lichtspiegeln und Spiegelschränken werden dabei für die Spiegelleuchten satinierte Lichtausschnitte sowie nach vorne gerichtete Lichtmodule wie Acryl-Lichtleitplatten verbaut und sorgen dafür, dass ein gleichmäßiges und funktionales Licht zur perfekten Ausleuchtung des Gesichtsfeldes entsteht. Die Spiegel- und Spiegelschrankgröße ist ein wichtiger Faktor für die Positionierung bzw. die Anzahl der Lichtmodule. Bei schmaleren Spiegeln und Spiegelschränken werden die Beleuchtungselemente seitlich positioniert. Ab 1000 mm Breite empfehlen wir eine zusätzliche horizontale Beleuchtung im oberen Bereich des Spiegels und Spiegelschranks.
Das emotionale Licht ist ein indirektes Licht. Bei Lichtspiegeln und Lichtspiegelschränken wird hierbei die unmittelbare Umgebung des Spiegels oder Spiegelschranks ausgeleuchtet. Das können die Armatur und der Waschtisch sein, oder auch die Wand selbst, an welcher der Spiegel oder Schrank hängt. Damit das indirekte Licht seine volle Wirkung entfalten kann, empfehlen wir einen Abstand von ca. 100 mm zu angrenzenden Wänden, Möbeln oder einem Wandvorsprung.
Natürliches Licht (Tageslicht) ist eine der besten Quellen für eine angenehme und stimmungsvolle Beleuchtung im Badezimmer. Wenn möglich, maximieren Sie den Lichteinfall durch große Fenster oder Oberlichter. Verwenden Sie lichtdurchlässige Vorhänge oder Jalousien, um Privatsphäre zu gewährleisten, ohne das natürliche Licht zu blockieren.
Erst die perfekte Kombination von funktionalem und emotionalem Licht sorgt für eine ideale Be- und Ausleuchtung im Bad oder Wohnbereich.
Die richtige Beleuchtung im Badezimmer kann also einen erheblichen Einfluss auf die Funktionalität und Stimmung des Raumes haben. Von der Nutzung von natürlichen Lichtquellen (Tageslicht) bis hin zur Auswahl der richtigen Beleuchtung für Spiegel und Akzentbeleuchtung gibt es viele Möglichkeiten und Ideen, um das perfekte Licht im Bad zu schaffen. Denken Sie daran, energieeffiziente Optionen und Leuchtmittel zu wählen, um Kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen.
LED-Leuchten sind äußerst energieeffizient und verbrauchen im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtmitteln deutlich weniger Strom. Sie können bis zu 80 % weniger Energie verbrauchen, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führt und umweltfreundlicher ist. Außerdem haben LED-Leuchtmittel eine lange Lebensdauer und können bis zu 50.000 Betriebsstunden erreichen und haben dabei keine Aufwärmphase oder Verzögerung. Sie geben sofort volles Licht, wenn sie eingeschaltet werden. Das ist für die Badbeleuchtung oder bei der Spiegelleuchte ein echter Vorteil.