Deutschland wird alt. In weniger als zehn Jahren wird bereits jeder zweite Bundesbürger sein 50. Lebensjahr vollendet haben. Das prognostiziert das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Schon jetzt ist eine deutliche Verlagerung im durchschnittlichen Alter der Bevölkerung erkennbar: ein demografischer Wandel.
Diese Situation hat große Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt, denn der Bedarf für altersgerechte Wohnmöglichkeiten steigt. Besonders in Badezimmern gibt es bei dem entsprechenden Aus- und Umbau einiges zu beachten. Wenn Sie darauf schon bei der nächsten Badrenovierung achten, dann sollte ein altersgerechtes Badezimmer allerdings kein Problem sein.
Die Grundlagen
Sie sind zwar schon lange nicht mehr die zweckmäßigen Nasszellen von einst, aber gerade in Altbauten sind Bäder oft nicht sehr geräumig. Dabei ist Platz einer der wichtigsten Faktoren beim Ausbau Ihres Badezimmers. Soll das Zimmer barrierefrei und rollstuhlgerecht sein, sollten Sie mit 9 m² rechnen – darauf gehen wir in einem kommenden Beitrag noch tiefer ein.
Für ein altersgerechtes Bad brauchen Sie nicht ganz so viel Platz. Die Barrierereduzierung bedeutet jedoch auch für Menschen ohne Einschränkungen mehr Bewegungsfreiheit und geht daher meist mit mehr Komfort Hand in Hand.
Schon junge Familien, die ihr Eigenheim bauen, sollten für die Zukunft planen: Damit ein Einfamilienhaus wenn die Kinder ausziehen gegebenenfalls in zwei getrennte Wohneinheiten unterteilt werden kann, sollte ein Gäste-WC nicht zu klein ausfallen. So kann es späterhin leicht zu einem vollwertigen Badezimmer mit Dusche ausgebaut werden.
Duschen und Baden
Walk-In Duschen sind nicht nur modern, sie sind auch pflegeleicht und eine gute Investition für die Zukunft. Der stufenlose Übergang von Boden zu Dusche lässt den Raum größer wirken. Sich durch eine zu schmale Falt- oder Schiebetür in die Dusche zu quetschen, gehört so der Vergangenheit an. Auch die Reinigung gestaltet sich völlig unproblematisch, da Sie einfach durchwischen können.
Möglich werden die ebenerdigen Duschen durch in den Boden eingelassene Ablaufsysteme. Hierfür stehen verschiedene Varianten zur Verfügung: Punkt- oder Linienentwässerung in der Fläche oder am Rand. Für Menschen mit Bewegungseinschränkungen empfiehlt sich zudem noch die Anschaffung eines klappbaren Duschsitzes.
Wer dennoch nicht auf eine Badewanne verzichten möchte: Es gibt Modelle, die das Ein- und Aussteigen sicherer machen. Dazu zählen Liege- und Sitzwannen mit Einstiegstüre sowie unterschiedliche Liftsysteme. Der nachträgliche Einbau einer Tür ist ebenfalls möglich.
Die Toilette
WCs werden in der Regel in einer Höhe von 46 bis 50 cm montiert. Ziel ist, dass die Beine im Sitzen einen rechten Winkel bilden, wenn die Füße auf dem Boden aufstehen. WC-Systeme mit motorisierten Wandpaneelen sind sogar höhenverstellbar und machen die Nutzung für Menschen mit Bewegungseinschränkung deutlich komfortabler. Auch Griffe an den Wänden können Aufstehen und Hinsetzen vereinfachen.
Dusch-WCs (Link) können ebenfalls eine große Erleichterung sein. Die Kombination aus Bidet und WC ist nicht nur nachhaltiger, sondern auch hygienischer. Durch die automatisierte Reinigung können sie vor allem für Senioren und Behinderte eine große Hilfe sein.
Zusätzliche Maßnahmen
Auf glatten Böden wird es bei hoher Feuchtigkeit schnell rutschig. Gerade für Leute, die nicht mehr gut zu Fuß sind, ist ein rutschfester Fußboden daher enorm wichtig. Bodenbeläge werden in verschiedene Rutschhemmungsklassen unterteilt, für Ihr Bad sollten Sie der Klasse R10 B angehören.
Gummi- oder Badematten mit einer Latex-Rückseite können die gefährlichen Bereiche vor Dusche, Badewanne oder Waschbecken sicherer machen. Horizontale und vertikale Haltegriffe sollten nicht nur für den Bereich um die Toilette in Betracht gezogen werden, sondern auch für die Dusche und Badewanne.
Auch bei der Wahl der Armaturen können Sie einiges beachten: Einhandmischer mit einem verlängertem Arm sind leichter zu bedienen und besser erreichbar. Voreinstellungen, die die Temperatur regeln, verhindern Verbrühungen.
Ihre Badezimmertür sollte mindestens 90 cm breit sein und sich nach außen öffnen. Im Notfall sollte sich die Tür auch von außen entriegeln lassen. Hierfür bieten sich insbesondere spezielle Drehverschlüsse für das Badezimmer an. Notrufsysteme in der Dusche oder beim WC ermöglichen, bei Bedarf schnell Hilfe anzufordern.
Teil- oder Komplettsanierungen
Durch unsere Modullösungen können wir Ihr Bad innerhalb von wenigen Tagen altersgerecht machen. Wir bieten Ihnen Optionen für die Sanierung von Komplettbädern oder nur von einzelnen Bereichen, wie zum Beispiel der Teilsanierung der Badewanne zu einer modernen Walk-In Dusche.
Einige Umbaumaßnahmen im Bad werden sogar durch die KfW-Förderung unterstützt, hier erfahren Sie mehr.
Haben Sie noch Fragen oder möchten bei Ihrer Badplanung unterstützt werden? Kontaktieren Sie uns!
