Bunte Badezimmer erwecken schnell Erinnerungen an heute oft ungeliebte 60er und 70er-Jahre Bäder bei Ihnen? Dann haben Sie wohl einen Fall von Chromophobie: der Angst vor Farbe (im Bad). Das muss allerdings nicht sein – denn der ein oder andere Farbtupfer macht auch hier viel aus und lässt den Raum freundlicher und lebendiger aussehen.
Damit die Farbkombination gelingt und auch noch in ein paar Jahren gefällt, stellen wir Ihnen ein paar Farbideen und die WunderWorks Lieblingstrends vor.
Die Evolution der Farbe
Bevor wir in die aktuellen Trends starten, erst einmal ein kurzer Blick in die Vergangenheit: Senfgelb, Erbsengrün oder Altrosa – in den 60er und 70er-Jahren hat man tief in den Farbtopf gegriffen. Darauf folgte das ziemlich genaue Gegenteil. Vor der Jahrtausendwende wurde alles beige und weiß. Eher steril. Die Farbtupfer, die sich zwischen 2000 und 2010 in der Farbindustrie durchsetzten, waren rot und limettengrün. Dann wurde es wieder ruhiger, mit einem Trend zu grau und vereinzelten puderrosanen Akzenten.
Aktuelle Trends
Seit einiger Zeit setzen sich naturnahe Farben im Bad wieder durch. Allen voran: Salbei und Eukalyptus. Nachhaltigkeit ist ein aktuelles Thema und was könnte dazu besser passen als natürliche Farben. Auch Materialien wie beispielsweise Terrakotta feiern ein Comeback. Lange als altmodisch verschrien wirkt es mit edlen mattschwarzen Armaturen auf einmal modern und warm.
Die Trendfarben des Jahres 2022 haben fast alle einen Naturbezug: Periwinkle (zu Deutsch: Immergrün, und inspiriert von der gleichnamigen Blume), Mauve (inspiriert von der Malvenblüte) und ein zartes Himmelsblau wurden von der internationalen Farbindustrie zu den Farben des Jahres gekürt.
Eine Gemeinsamkeit dieser Farben ist, dass sie alle hell, freundlich und zurückhaltend sind. Interessanter Fakt: Es kam bisher selten vor, dass die Farbindustrie so optisch ähnliche Farben zu ihren Trendfarben des Jahres gewählt haben.
Wie wir im Ratgeberpost „7 Schritte einer erfolgreichen Badsanierung“ schon festgestellt haben, ist es daher nicht für jeden die beste Idee, auf alle Trends aufzuspringen – jedenfalls wenn es über ein paar Deko-Objekte oder Handtücher in der entsprechenden Farbe hinaus gehen soll. Falls Sie dennoch nicht auf Ihre Lieblingsfarbe im Bad verzichten wollen, geben wir Ihnen einige Tipps, welche Kombinationen sich in der vergangenen Zeit durchsetzen konnten.
Rottöne: Von Himbeerrot bis Tomatenrot
Himbeerrot wirkt zart, es braucht also einen guten Gegenpol, damit es in ein familientaugliches Bad passt. Besonders geeignet sind hierfür Nuancen von Schiefer, Basalt und Beton. Diese Kombination wirkt auch gut mit dem seit Jahren angesagten Puderrosa. Das Grau macht die Rosatöne zu einer zeitgemäßen und ernstzunehmenden Kombi für das Bad.
Purpur war eine äußerst kostspielige und edle Farbe und den Herrschern und Kardinälen von einst vorbehalten. Auch heute wirkt die Farbe wertvoll und tendiert ein wenig ins Violette. Es passt damit hervorragend zu Königsblau, besonders im Zusammenspiel mit Schwarz und Weiß.
Tomatenrot wirkt eher kraftvoll und kann besonders gut mit dunklem Braun und mit Holzoptik kombiniert werden.
Blau – die vielseitige Lieblingsfarbe der Deutschen
Was passt besser in ein Bad, als die Farbe des Wassers? Je nach Farbton kann Blau kühl oder warm wirken und ruft bestimmte Assoziationen in uns hervor. Wer wird im Bad nicht gerne an einen tropischen Strand erinnert? Mit einem schönen Meeresblau in Kombination zu naturfarbenen Böden und Badmöbeln aus warmen Hölzern ist das Urlaubsfeeling ganz nah.
Petrol ist eine beliebte, eher dunkle Nuance mit leichtem Grünanteil, besonders gut zu kombinieren mit hellen Hölzern und Details für Scandi und Japandi, also skandinavisch oder als nordische Kombination mit leichten Anklängen aus Fernost.
In Deutschland geben übrigens sowohl Frauen als auch Männer am häufigsten Blau als ihre Lieblingsfarbe an.
Mit Gelb geht die Sonne auf
Gelb kann je nach Farbton sonnig und warm oder frisch und modern wirken. Matt gelb lackierte Badmöbel sind in einer Kombination mit dunklem Korpus aus Walnuss oder Räuchereiche aktuell sehr „in“. Wenn Sie das mit Nuancen von mittlerem Grau, Creme- oder Vanille-Tönen für WC und Waschtisch und große Flächen kombinieren, geht morgens im Bad gefühlt die Sonne auf.
Die inoffizielle Hauptfarbe: Grün
Wie zu Beginn erwähnt, liegt vor allem Grün gerade voll im Trend. Besonders die Varianten Salbei und Eukalyptus sind nicht mehr wegzudenken. Etwas mehr Mut erfordern auch die Farbtöne Jade, Aloe, Alpseegrün, Wasabi und Kiwi. Bei diesen Farbvarianten ist der Farbanteil intensiver, als bei ihren vorher genannten Cousins.
Als Akzent kann jedoch auch ein sogenanntes British Racing Green eine tolle und edle Wirkung auf Ihr Bad haben – vor allem hochwertig und elegant kombiniert mit Schwarz-Weiß und Waschtischplatten mit Natursteinoptik. Besonderer Tipp: Gerade mit Safrangelb oder Goldelementen kombiniert, wirkt ihr Zuhause wahnsinnig gemütlich und hochwertig.
Fazit: Trends mit Bestand
Ein Trend ist gekommen, um zu bleiben: Natürlichkeit – das beweisen auch die Farben des Jahres 2022. Mit einer hellen, vergrauten Grün-Nuance wie Salbei oder Eukalyptus treffen sie also eine sichere Wahl. Grün wird mit Natur und Nachhaltigkeit verbunden. Begriffe, die seit Jahren beispielsweise vom Zukunftsinstitut als Kontinent-umfassende Megatrends gewertet werden.
Auch Weiß ist immer noch eine beliebte Option. Es ist die einfachste Lösung, aber auch eine verschenkte Chance, das neue Bad wirklich individuell einzurichten. Maler behaupten nicht umsonst gerne: „Wer nichts weiß, macht Weiß!“ Dennoch sind Weiß und Off-Whites – also ganz leicht getönte, hellste Nuancen – gute Teamplayer und passen damit hervorragend zu trendorientierten Absetzfarben und lebhaften Hölzern im Interieur. Beliebte Beige-Nuancen, die sich dafür ebenfalls eignen, sind beispielsweise Sand, Lehm und Leinen. Sie sind ebenso wie dunklere Kaffeetöne warm und ruhig als Grundfarbe.
Anthrazit und Schiefer bilden einen attraktiven Kontrast und vermitteln richtig eingesetzt ein Gefühl von Exklusivität.
Haben Sie nun Lust auf ein buntes und modernes Badezimmer? Stöbern Sie doch einmal durch unsere Inspirationsseite, oder sprechen Sie uns an!